Montag, 15. Juni 2020

"Ihr werdet Meine Zeugen sein"


Die Jünger waren neugierig, ich wäre es wohl auch gewesen, wann Er denn nun beabsichtigen würde Sein Reich aufzurichten, aber Jesus wehrte sie ab weil Ihm ja bewußt war, daß dies nicht Seine Aufgabe und Sein Ziel auf der Erde war, sondern daß Seine Mission eine ganz andere war. Um ihnen also den Wind bezüglich Seines Kommens aus den Segeln zu nehmen sagte Er zu ihnen: 
"Es gebührt Euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater Seiner Macht vorbehalten hat, sondern...."
Was sagte Er also ganz unmißverständlich und deutlich, was auch bis in unsere Zeit hineinreicht? Wir brauchen es nicht zu wissen und wir sollen darüber auch nicht spekulieren und wir sollen auch keine Zeit festsetzen, denn dies wäre eine große Anmaßung, denn dann würden wir uns ja über Jesus setzen, der ja von Sich selber sagte, daß der "Sohn des Menschen", wie Er sich immer selber bezeichnete Zeit und Stunde nicht wüßte. Wenn jetzt aber ein Mensch einen Zeitpunkt oder ein Datum festsetzen würde, dann würde er ja im Grunde genommen wie Luzifer sein, der in seinem Herzen Sprach: "Ich will gleich sein dem Allerhöchsten" und hat sich somit gegen Gott aufgelehnt und gegen Ihn rebelliert. 
Doch anstatt die Neugier der Jünger mit einer konkreten Antwort zufrieden zu stellen, was sagte Er stattdessen zu ihnen? Ich kann mir vorstellen, daß sie in dem Moment von einer ganz anderen Antwort, als sie sie erwartet haben nicht so unbedingt begeistert waren. Doch sie mußten es so hinnehmen wie Jesus es ihnen sagte und so sollen wir es auch, das hinnehmen was Jesus uns sagt und nicht unsere eigenen Vorstellungen und Fantasien haben, denn nicht wir sind es, sondern Er ist es, der über uns steht und Gott allein weiß was vor sich geht, nicht wir. Er sagte also zu ihnen in Vers 8:
"... sondern Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf Euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde."
Also, anstatt herauszufinden wann wohl Jesus ihr begehrtes Reich aufrichten würde, nachdem sie sich so lange gesehnt, aber es falsch verstanden haben, weil sie an die Aufrichtung eines irdischen Reiches auf dieser Welt geglaubt haben und danach verlangten und noch nicht begriffen, daß Jesus einzig und allein von Seinem himmlischen Reich sprach, sagte Er zu ihnen, daß sie in alle Welt hinausgehen sollen um davon Zeugnis abzulegen was Er für sie getan hat.  Sie sollten nicht an einem vergänglichen Reich auf der Erde bauen und darauf hoffen, sondern Jesus lag es unglaublich doll am Herzen, daß sie das was sie mit Ihm in den vergangenen 3 1/2 Jahren erlebt haben nicht der Vergessenheit anheim stellen würden, sondern daß sie all das in die Welt hinaustragen würden, um es denen zu verkünden, die diese frohe Botschaft der Erlösung und Errettung von Sünde und dem ewigen Leben, das nur Er geben kann, denen zu verkünden die es bisher nicht gehört oder nicht verstanden hatten. 
Das Jüdische Volk seinerzeit hatte viel Lehre, sehr, sehr viel Lehre, aber sie haben nicht verstanden warum ein Retter, ein Messias überhaupt auf die Erde zu ihnen kommen sollte und was die uralten Worte, die Jesus selber im Garten Eden als Hoffnungsträger in 1. Mose 3:15 an Adam und Eva richtete, bedeuten sollten. 
"Und Ich will Feindschaft setzen zwischen Dir und dem Weibe und zwischen Deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll Dir den Kopf zertreten, und Du wirst Ihn in die Ferse stechen."
Sie verstanden diese Worte in ihrem tiefsten Sinn nicht. Alles was sie durch die vielen, vielen vergangenen Jahre gelehrt wurden war, daß ein Messias, ein Befreier kommen würde, der sie vom römischen Joch, von dieser ihnen so verhaßten Herrschermacht die sich auf sehr großem Gebiet breit gemacht hatte und unter der sie so sehr litten, befreien würde. Ihnen war aber wohl keineswegs bewußt, daß sie sich inmitten einer sich erfüllenden Prophezeiung Daniels befanden, daß nach dem griechischen Reich das "eiserne" Reich Rom regieren würde. Aber nirgends in der Vorhersage stand geschrieben, daß ein Erretter kommen würde um sie von dieser Regentschaft zu befreien. In ihrem tiefsten Verlangen nach dieser ersehnten Freiheit glaubten sie an etwas, das den Tatsachen nicht entsprach und so richtete sich ihr Blick auf dieses eine Ereignis, daß ihr Erlöser, ihr Messias kommen und sie triumphal erlösen würde, vielleicht in der Art und Weise wie Mose mit vorangegangenen großen Zeichen und Wundern das Volk Israel aus Ägypten geführt hat.
Doch Jesus war niemand der triumphal auftrat und sich wie Mose dem herrschenden Monarchen gegenüber stellte und forderte sein Volk ziehen zu lassen. Er war nur der Sohn eines Zimmermanns in ihren Augen, der nicht viel wert war. Er war nicht einmal aus königlichem Hause, hatte keinen nennenswerten Einfluß, hatte noch nicht einmal Unterricht in ihren Synagogen erhalten und wollte sich in ihren Augen "großartig aufspielen". Das konnte unmöglich ihr so lang ersehnter Messias sein, nein, unmöglich, auf keinen Fall und sie lehnten Ihn ab, so wie es in Johannes von Ihm 1:11 heißt:
"Er kam in Sein Eigentum; und die Seinen nahmen Ihn nicht auf."
Gerade auf der Grundlage dessen, daß die Menschen zu Seiner Zeit so eine falsche verkehrte Vorstellung vom Kommen und von der Aufgabe des Messias hatten, wollte Jesus keineswegs, daß die Jünger auch noch dem Irrtum verfielen an irgendein Datum zu glauben  wann Er denn nun Sein Reich aufrichten würde, sondern stattdessen hinausgehen und die frohe Botschaft der Errettung und Seiner wirklichen Mission in die Welt hinaustragen. Sie sollten das richtig stellen, was durch sehr viele Jahre hindurch verdreht und falsch gelehrt worden war und die Wahrheit ans Licht bringen. Sie sollten sich nicht mehr damit beschäftigen, wann der Messias die Regentschaft über die Römer übernehmen würde, was nie im Plan Gottes stand, daß dies stattfinden sollte, sondern sie sollten sich damit beschäftigen die Wahrheit darüber, was Jesu Auftrag und Mission in Wirklichkeit war, überall zu verkünden. Das war ihre Aufgabe, dazu hatte Jesus sie von Anfang an berufen, obwohl sie sich all die Zeit in der sie mit Ihm wandelten keineswegs darüber im Klaren waren, erst als Er es ihnen ganz deutlich nach Seiner Auferstehung sagte, daß sie in Jerusalem bleiben sollen, bis sie den Heiligen Geist empfangen würden um die Kraft vom Himmel zu erhalten damit sie befähigt werden könnten diesen großen, weltumspannenden Auftrag überhaupt erfüllen zu können. 
Doch Jesus war auch sehr wohl bewußt, daß die Jünger nicht für immer auf Erden leben würden um Seine Botschaft und Sein erlösendes Evangelium in die Welt hinauszutragen. Und vielmehr war Ihm noch darüber hinaus gewußt, daß Gottes großer Gegenspieler all seine Kraft aufwenden würde gegen diese ihm so verhaßte Verkündigung anzugehen, wie es in Offenbarung 12: 17 beschrieben steht:
"Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin zu streiten mit den übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi."
Jesus sah all dies voraus und Er wußte auch, daß es nicht leicht sein würde, denn Satan würde Jesu treues Volk in Gestalt von ihm hörigen Menschen wo sie nur könnten verfolgen, um sie zum Schweigen zu bringen und nichts mehr von Jesus und der Erlösung zum Ewigen Leben zu verkünden und die Botschaft sterben zu lassen. Doch, sie ist nicht gestorben, Gott hat mit Argusaugen darüber gewacht daß sie durch all die folgenden Jahrhunderte erhalten geblieben und verkündet worden ist, mag es im Sturm der Zeiten oder in der Ruhe gewesen sein. Dieser Auftrag Jesu, den Er im Moment Seiner Himmelfahrt und als letzte Worte, an Seine Jünger richtete und die Johannes, Sein Lieblingsjünger, der auf die Insel Patmos verbannt wurde und dort die wunderbare Offenbarung ganz in Ruhe empfangen und niederschreiben durfte, hat diesen Auftrag in ähnlichen Worten ausdrückt:
"... der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern."
schallt bis in unsere Zeit hinein und auch wir sind dazu aufgerufen nicht zu schweigen, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes Jesu Botschaft zu verkünden. Doch leider sind die Menschen träge geworden und das "Feuer" von damals brennt nicht mehr so in ihnen in unseren heutigen Tagen wie es sollte. Satan bemüht sich, es ganz auszulöschen, doch das dürfen wir nicht zulassen. Die Fackel der Wahrheit und der Botschaft der Erlösung Jesu und der Verheißung auf das wunderbare, ewige Leben, muß hoch erhoben werden, damit sie überall ihr helles Licht verbreiten kann. Wir müssen uns aufraffen dies zu tun und nicht auf unserer geistlichen "Couch von Laodizea" einschlafen und "andere das Werk tun lassen." Nein, sondern der Wunsch sollte auf unseren Herzen brennen in Anbetracht dessen, daß Jesus bald kommt und wir nur noch wenig Zeit haben und noch viel zu tun ist, auf die Frage die in Jesaja 6:8 von der Stimme des HERRN erklingt, antworten: 

"Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich; sende mich!"


Manuela Sahm - Juni 2020 ©

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